
| |
Konrad
von Kirchberg
20. Konrad von Kirchberg
1. Touwic gras, gel brūne bluomen
schoene (KLD 33.I)
1 Touwic gras, gel brūne bluomen schoene
diu vil liebe kunft des meien bringet,
sō diu lerche lüftet ir gedoene,
daz ir schal ūf dur diu wolken dringet.
5 dā bī hoeret man gar unverborgen
in den ouwen über al
süezen schal der nahtegal:
sō muoz ich mīn sendez leit besorgen.
2 Steine kriuter sint an tugenden rīche;
wort wil ich dar obe an kreften prīsen.
mit ir worten diu vil minneclīche
mehte herzeliebes mich bewīsen:
5 süeziu wort ze liebe ūz liebes munde
süezent in des herzen grunt.
ach waz liebe wurde kunt,
swer bī minne herzeliebe enpfunde!
3 Minneclīch gevar in rōsen roete
blüet der schoenen wengel, munt, ir kinne.
ob mich des ir güete, ir tugent noete,
daz ich sī sō herzeclīche minne,
5 dā ist Vźnus gar ān alle
schulde.
Amor, ist dīn vackel heiz,
selker noete ich niht enweiz:
wāriu liebe ist minne ein übergulde.
4 Swem sīn herze nū in fröiden swebe,
der mac und sol von schulden frō gebāren:
ich muoz trūren eht die wīle ich lebe;
mir wart kunt in allen mīnen jāren
5 von der minneclīchen lieplich
grüezen.
des muoz ich in sorgen sīn.
sīst sō guot, diu frouwe mīn:
swann si wil, si mag ez wol gebüezen.
|