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Christian
von Luppin
26. Christian von Luppin
1. Sie reine, sie vil schoene
herzeliebe guote (KLD 31.III)
1 Sie reine, sie vil schoene herzeliebe guote,
si saelig wîp
alleine wont gewalteclîche in mînem muote.
ir lieber lîp
5 muoz mir doch iemer mê der liepste sîn.
sô rôt wart nie noch enwirdet niemer
als ir vil trûtez mündelîn.
2 Ir lachen, ir gelaeze, ir liehten ougen blicke,
ir werder gruoz
kan machen, daz vor fröiden in dem lîbe erschricke
mîn sêle muoz.
5 daz habe ein ende: selkes wart nie
nicht.
durch got secht an ir kele, ir weichen hende,
die wîzer sint dann ichtes icht.
3 Ich wolde ir gevangen sîn gern unverdrozzen,
sô daz sie mich
dort solde in ir blanken arme haben geslozzen,
niemèr könd ich
5 mîn leit gerechen an der trûten
baz.
ir mündel kuste ich unde wolde sprechen
'sich, dîner roete habe dir daz'.
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