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Heinrich Hetzbold
von Weissensee
28. Heinrich Hetzbold von Weissensee
1. Nu wünschet alle der süezen
(KLD 20.II)
1 Nu wünschet alle der süezen daz sî mich noch meine in der
liebe
als ich sî
und daz ir lôslîchez grüezen mich doch twing alleine: des wünschet och mî.
3 swenne ich ir wangen
bedenke und ir munt,
sô hât mich gar zir gevangen diu vil zarte reine: mir wart vröude
enzunt.
2 Ich sach ir munt sam ein rôse: swer des kunde warten
an ir
wengelîn,
dâ brach durch wîz rôt sô lôse. ich tet unrecht: hophgarten nant ich
grüebelîn.
3 Vor sendem smerzen wart mîn
vröude ganz.
sî hiez ie trût in dem herzen, die wîle wir starten an der Schoene
Glanz.
3 Sêt an ir munt, in ir ougen und brüevet ir kinne
unde merket ir kele,
der ich muoz iemer vil tougen den lîp und die sinne an ir gnâde
bevele.
diu ist ân ende gewaltig nu mîn:
ich vald ir herze unde hende, gnâd, ein keiserinne, ich muoz dîn
eigen sîn.
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