1
Im
Sonnenglanz
und unter Regenschauern
reift die Traube.
Doch
die Erziehung erst
und auch die Pflege
des Gärtners und
des Kellermeisters Hand
macht aus der Traube
Wein – und doch:
Im
Sonnenglanz
und unter Regenschauern
reift die Traube.
2
Müßiggang
– so sagt man –
sei der Laster Anfang.
Der
Muse Gang ist aufrecht stets,
und auch – so bleibt zu hoffen –
der Gang zur Muse; doch
wird oft mit Müßiggang
verwechselt er, unwissend,
dass die Muse bei den Göttern wohnt.
Doch den Olymp,
wer mag ihn noch besteigen?
Der
Muse Gang – so sagt man –
sei der Laster Anfang.
3
Der
Tag bricht an
,
und mit der Sonne Lauf
schwingt sich die Lerche
jubelnd in die Lüfte.
Doch
übern Tag
das Hacken bunter Spechte,
Tauben gurren neidisch,
und der Spatzen Schimpfen.
Die
Dämmrung fällt,
und in die Abendluft
klingt laut die Nachtigall
ihr klagend Lied.
4
Chronos,
du Gott
,
der du gegeben hast: die Zeit!
Vergänglich
stets und doch
stets neu – und doch vergänglich dort,
wo wir sie nicht zu halten,
anzuhalten wissen.
Sie fließt, die Sanduhr;
keiner kann die eigne wenden.
Und wenn ein Tag gelungen,
zeig die Früchte?
Chronos,
du Gott,
der du die Sense als ein Meister führst.
5
Und
mit dem Lächeln
Heiliger auf seinen Zügen
sah er sie an und sprach,
dass
sie den Vögeln
Obacht schenken sollten,
die nicht durch Arbeit
Nutzen, Werte brächten,
doch dass ein Gott
sie nähre, tränke.
Und
mit dem Lächeln
Wissender wandt er sich ab
und ging dahin des Wegs.