Prosaisches
Ich weiß nicht, ob es wahr ist,
was man in vielen Büchern wiederholt hat,
daß bei allen Nationen, die sich durch
die schönen Wissenschaften hervorgetan haben,
die Poesie eher als die Prosa
zu einer gewissen Höhe gestiegen sei.
Soviel ist unterdes gewiß,
daß keine Nation weder in der Prosa noch in der Poesie vortrefflich geworden
ist,
die ihre poetische Sprache nicht sehr merklich
von der prosaischen unterschieden hätte.
Friedrich Gottlieb Klopstock: Von der Sprache
der Poesie
In der wahren Prosa muß alles unterstrichen sein.
Friedrich Schlegel: Fragmente, Nr. 395
Etwas in Prose oder in Versen arbeiten zu können,
ist zu gewissen Zeiten eben so bequem,
als sich selbst rasieren und frisieren zu können.
Lichtenberg: Aus den "Sudelbüchern"
[B 288]