Liebeslyrik
Träume
Jahreswende - lange Nächte -
Zeit genug zum Träumen;
wenn die Tage länger werden
ist Traumerfüllungszeit.
Sternenreigen
- auch eine Herzenssache -
(auf eine Lithographie von Ernst Barlach)
Nacht um mich, steh ganz alleine,
tief im Innersten verwirrt.
Gedanken über uns und mich,
schmerzlich, Liebste, über Dich:
Haben wir uns denn geirrt...?
Langsam keimt in mir die reine
Klarheit über unser Leben.
Löse Du der Seelen Schweigen -
spürst Du denn die Liebe nicht?
Ist denn Nacht, ganz ohne Licht?
Hoffnung schenk mir im Vergeben:
Komm zu mir, untern Sternenreigen.
Dem Liebsten
Nicht Zukunft, nicht Vergangenheit:
zeitenlos, der Liebe Zeit.
Nur dem Moment zu leben.
Nicht Zeit mehr des banalen Scherzens,
kein Wollen, Streben, kein Bemühen,
nur Fühlen, nicht mehr denken;
ganz sich geben,
ganz sich schenken:
Versinken in der Glut des Herzens
und in das Nichts verglühen.
puella mystica
Erdig rostbraun dein Haar,
leuchtende Sterne deine Augen,
und dein lachender Mund:
eine aufgehende Sonne.
Ihre Strahlen öffnen
- unschuldig weiß -
die Lippen der Lilie.
Sie erblüht und macht Lust,
das Blut der Rose
zu kosten, zu mischen
der Lilienreinheit,
einzutauchen in dem Kelch
süßen Nektars -
ertrinkend eins zu sein.
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